Im Zeichen des Raben

Geschrieben von Ralph Troppmann am Freitag, 19. April 2019 in Literatur

Im Zeichen des Raben, Ed McDonald. blanvalet, München: 2019. ISBN: 978-3-7341-6146-9. 474 Seiten

Der Sticker "Das beste Fantasy-Debüt des Jahres!" von Starbust machte mich neugierig - das Jahr ist ja gerade mal 3 Monate alt...
Doch dazu später, womit geht es los? Hauptmann Galharrow ist eine Schwarzschwinge und bestreitet seinen Lebensunterhalt und den seiner Truppe durch Kopfgeldjagd. Die Welt wird recht düster beschrieben, geteilt in eine relativ zivilisierte Gegend und "das Elend". Auf der "bösen" Seite arbeiten höhere Mächte daran, die Menschen zu verwandel und sich Untertan zu machen. Galharrow ist eine der Figuren, durch die die Mächte der "guten" Seite daran wirken, genau dieses Ansinnen zurückzuschlagen.
Die Sprache des Romans ist, sagen wir mal "brutal und/oder direkt", wodurch die Situation der Söldner aber recht plastisch dargestellt wird. Das eigentliche Ziel ergibt sich erst im Verlauf des Romans, durch einige Wendungen bleibt die Spannung durchgehend erhalten. Die Geschichte des Protagonisten und seine Beziehung zu den anderen Personen tritt nach und nach zu Tage, wodurch eine gute Tiefe der Charaktere entsteht.
Die Mischung aus Low-Tech und einer Art Magie (Lichtspinnen) finde ich stimmig, die Handlung und das Umfeld ist neuartig mit thematischen Anleihen von der Inquisition über Highlander bis Mad Max (subjektive Auswahl, da steckt noch mehr drin).

Ich fand es besonders wegen des ungewohnten Settings und des bis zum Ende offenen Plots sehr spannend zu lesen. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, bin ich gespannt auf die Nachfolgebände.

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Könige der Finsternis

Geschrieben von Ralph Troppmann am Freitag, 19. April 2019 in Literatur

Könige der Finsternis, Nicholas Eames. Heyne, München: 2019. ISBN: 978-3-453-31887-8. 636 Seiten

Charmantes Konzept! Klassischer Fantasyroman mit den üblichen Zutaten: Die Charaktere werden im Verlauf etwas ausgearbeitet, eine Aufgabe (weibliche Person retten) besteht und eine Abenteurergruppe findet sich im Streben nach Ruhm und Ehre zusammen, sammelt Ausrüstung und Verbündete, kämpft im großen Endkampf gegen den Oberbösewicht und am Ende wird alles gut.

So weit, so gut. Doch was macht das Fantasy-Erstlingswerk von Nicholas Eames besonders?
Nun zunächst sind die Helden alle schon etwas gealterte Mitglieder der einst legendären Truppe "Saga". Die damit einhergehenden Probleme sind nicht nur etwas aus der Form gekommene Körper, sondern auch leichte "Ausrüstungsmängel" (einer der Helden musste sein mächtiges, magisches Schwert versetzen). Der Prozess, die Gruppe wieder zusammenzuführen, erinnert mich stark an den Film RED mit den gealterten Agenten. Wie diese können auch unsere Helden hier viel durch Erfahrung ausgleichen und können (meist) den jungen, aufstrebenden Helden zeigen, wo es langgeht.
Fantasy-erfahrene Leser werden sich in der dargestellten Welt mit deren Gefahren und Monstern schnell wiederfinden. Eine weitere Besonderheit ist der oftmals augenzwinkernde und genrebezogene Humor, der sehr passend eingearbeitet ist und mir sehr gut gefällt. Aus meiner Sicht völlig berechtigt werden in den Rezensionen Parallelen zu Terry Pratchet (Scheibenwelt) gezogen, der Stil ist ähnlich.

Es handelt sich nicht um High Fantasy, eher um solides Sword and Sorcery. Durch das besondere Setting mit den gealterten Helden und den humorvollen Stil fand ich es sehr gut und flüssig zu lesen. Manche Szenen gehen mir etwas zu gut oder hätten etwas mehr ausgearbeitet sein können, doch in Summe guter Lesestoff für ein Wochenende.

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