Iain M. Banks: The Algebraist

Geschrieben von Ralph Troppmann am Dienstag, 31. August 2021 in Literatur

Iain M. Banks: The Algebraist
Orbit, London: 2004. 534 Seiten. ISBN: 978-1-84149-229-2

Dieses Buch habe ich mir 2006 in London mitgenommen, das Cover und der Rückentext sprachen mich an. Nach den ersten paar Dutzend Seiten war der Aufenthalt dort vorbei und das Buch landete erst einmal auf dem "zu lesen"-Stapel. Nach einiger Zeit nahm ich es wieder zur Hand, habe es aber nicht viel über die 100 Seiten Marke geschafft. Seitdem schlummerte es wieder im Stapel, bis dieser langsam zum statischen Problem wurde...

Daher habe ich mir ein Limit gesetzt, dass ich mir erst wieder neue Bücher zugestehe, wenn ich mindestens 3 Bücher vom Stapel gelesen habe. Hat natürlich nicht funktioniert, aber das ist eine andere Geschichte :-)

Jetzt habe ich das Buch doch fertig gelesen und philosophiere zwischenzeitlich darüber, warum es Bücher gibt, die ich spannend finde, die sich aber dennoch irgendwie schwer lesen. Gerade hier ist die Story so gut, aber beim Lesen schweiften meine Gedanken oft ab und einzelne Abschnitte habe ich letztendlich 5 oder 6 Mal gelesen, bis ich den Inhalt wirklich erfasst hatte.

Iain Banks ist ein schottischer Schriftsteller, damals weilte ich häufiger dort und habe mich mit der schottischen Art angefreundet. Ich meine, Werke schottische Autoren beim Lesen (wie hier) von denen englischer und auch amerikanischer Autoren unterscheiden zu können. Fragt mich aber nicht nach objektiven Merkmalen, das ist eher so ein Gefühl.

Egal, lasst mich zum Inhalt kommen:

Es handelt sich um einen Science Fiction Roman, der im Jahre 4034 spielt. Die Menschheit hat sich über die Galaxis verbreitet, zusammen mit anderen Spezies, von denen einige recht gut beschrieben werden. Held der Geschichte ist Fassin Taak, der zu einer Art Gilde von Forschern gehört, die sich der Aufgabe verschrieben haben, möglichst viel über die Spezies der Bewohner zu lernen. Diese Bewohner sind besondere Wesen, die einerseits als Spezies schon ewig existieren (fast so lange wie das Universum) und die andererseits als Wesen auch extrem alt werden können (Jahrmilliarden). Sie leben in Gasriesen und über die ganze Galaxis verteilt. Aufgrund des Alters ihrer Zivilisation gelten sie als sehr wissend, da sie über die Zeit für jedes Thema inzwischen die beste Lösung gefunden haben müssen.

Aufgrund kriegerischer Ereignisse wird Fassin überraschend vom Imperium rekrutiert, um zusammen mit anderen eine bevorstehende Invasion abzuwehren. Bei einer seiner Forschungsreisen auf den Gasplaneten Nasqueron ist er nämlich auf etwas gestoßen, was die Reisen in der Galaxis durch viele Wurmlöcher erheblich vereinfachen und beschleunigen würde. Das im System vorhandene, künstlich erzeugt Wurmloch wurde von Rebellen zerstört und bis zur Installation eines neuen sind Reisen auf Unterlichtgeschwindigkeit reduziert, können also Jahrhunderte dauern. Genau in diesem langen Transfer ist nun eine Invasionsflotte, die das Geheimnis der Wurmlöcher an sich reißen will und auch die imperiale Verstärkung - unsicher ist, wer zuerst ankommt.

Die Story ist eingebettet in kurze Abschnitte über die Jugendfreundschaft von 4 Personen, von denen eine Fassin ist, zwei andere erreichen hohe Positionen in zwei der beteiligten Parteien. Fassin selbst macht sich auf eine lange Reise, bei der er hauptsächlich mit Bewohnern, aber auch anderen Wesen und künstlichen Intelligenzen in Kontakt kommt.

Mir gefiel die Story sehr gut, der Hauptstrang wird immer wieder aufgelockert durch Szenen aus der Jugend und aus der Sichtweise anderer Beteiligter, etwa dem brutalen Lusiferus, Anführer der Invasionsflotte. Es gibt immer wieder überraschende Wendungen und die Lösung des Rätsels selbst fand ich besonders unerwartet. Die Spezies sind besonders bei den Bewohnern gut dargestellt und auch deren ganz andere Art kommt gut zur Geltung.

Von mir eine Empfehlung für Freunde des Genres, aber auch eine kleine Warnung, da ich mir beim Lesen ungewohnt schwer getan habe.

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