Arkadi & Boris Strugatzki: Stalker

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 4. September 2022 in Literatur

Arkadi & Boris Strugatzki: Stalker. Heyne, München 2021 (1972). ISBN: 978-3-453-32101-4, 397 Seiten

Ein schöner Roman, der trotz seines Alters von 50 Jahren aus meiner Sicht immer noch gut in die Zeit passt.

Es sind Außerirdische auf der Erde gelandet, aber auch schon wieder verschwunden. Jedoch haben Sie die Orte, an denen sie waren, nicht unberührt hinterlassen. Dort finden sich allerlei sonderbare Dinge. Die Gebiete sind abgesperrt und werden erforscht, was wagemutige Stalker nicht davon abhält, in diese Zonen einzudringen und einzelne dieser sonderbaren Objekte zu bergen, um sie später zu verkaufen.

Red Shewhart ist Laborassistent, im Geheimen aber auch einer dieser Stalker. Auf seinen abenteuerlichen Trips in die Zone passieren seltsame Dinge, definitiv nicht ungefährlich. Er will seine Familie ernähren, ist aber auch auf der Suche nach einem besonderen Artefakt.

Der Schreibstil ist eher unaufgeregt, was aus meiner Sicht die Spannung bei der Schilderung der Ausflüge in die Zone noch verstärkt. Der Verlag liefert noch einiges Hintergrundmaterial in einem Vorwort und einem Anhang mit.

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Christine Thürmer: Weite Wege wandern

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 4. September 2022 in Literatur, Projekte

Christine Thürmer: Weite Wege wandern. Malik, München 2020. ISBN: 978-3-89029-525-1, 285 Seiten

Weniger Literatur, mehr ein Ratgeber und spannender Bericht ist dieses Buch von DER Expertin fürs Langstreckenwandern.

Nun, alleine aufgrund dieses Rufs habe ich mir dieses Buch nicht gekauft, vielmehr wollte ich mehr erfahren über interessante, lange Wanderwege, wie man sich vorbereitet und welche Erlebnisse man währenddessen haben kann.

Die Autorin ist nach eigenen Angaben schon 45.000 Kilometer gewandert und vermag mit ihrer Sichtweise und Berichten gute Tipps und Hinweise zu geben. Für mich sprang auch noch eine gute Portion Inspiration und Motivation dabei heraus.

Zu vielen Aspekten bekommt man hier Hinweise, nicht zuletzt über die mentale Komponente des Weitwanderns. Eine solide Betrachtung über die Ausrüstung sowie den Sinn und Unsinn einzelner Dinge war für mich ein wichtiger Punkt.

Das Buch ist trotz der vielen Themen flüssig lesbar, davon würde ich auch noch gerne mehr lesen.

Auch wenn ich mich in Deutschland nicht auf Ultra-Leicht-Wandern mit wildem Übernachten einlassen werde, so konnte mir die Autorin doch eine neue Sichtweise auf das Wandern mit leichtem Gepäck vermitteln und mich motivieren, auch selbst wieder mehr und längere Strecken zu wandern. Man muss nicht immer zu den Traumzielen wie dem Appalachian Trail, auch hier gibt es wunderbare Fernwanderwege!

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Philip K. Dick: The man in the high castle - Das Orakel vom Berge

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 4. September 2022 in Literatur

Philip K. Dick: The man in the high castle - Das Orakel vom Berge. Fischer, Frankfurt 2017 (1962). ISBN 978-3-596-29841-9, 271 Seiten

Dieser Klassiker der Science Fiction Literatur von Philip K. Dick hat in den letzten Jahren wieder an Aufmerksamkeit gewonnen, geschuldet der gleichnamigen Verfilmung als Amazon-Serie.

Das Szenario ist ungewohnt - Deutschland und Japan haben den zweiten Weltkrieg gewonnen, die ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika sind bis auf einen neutralen Streifen um die Rocky Mountains von Japan im Westen bzw. Deutschland im Osten regiert. Durch technische Fortschritte sind weltweite Reisen in kurzer Zeit möglich, auch ein ausgedehntes Raumfahrtprogramm existiert. Andererseits erscheint das Leben rückständig, was einerseits am verbreitet geschilderten Rassismus liegt, andererseits muss man natürlich den Entstehungszeitpunkt des Romans in den 1960ern berücksichtigen.

Im Roman werden einige Handlungsstränge verwoben. Es geht um politische Intrigen, die durch den Tod des Reichskanzlers Bormann noch angeheizt werden. Aber auch der florierende Handel mit gefälschten amerikanischen Sammlerstücken wie zum Beispiel Waffen aus der Zeit des Bürgerkriegs an japanische Sammler ist ein Thema. Und immer wieder spielt das japanische Orakel I Ging ein Rolle, das sowohl von den Amerikanern, wie auch den japanischen Besatzern verwendet wird. Titelgeber des Romans ist ein Autor, der ein Buch geschrieben hat, das von einer alternativen Realität handelt und in der die Deutschen und Japaner den Krieg verloren hätten. Natürlich ist dieses Buch im deutschen Machtraum verboten, daher wohnt der Autor angeblich in einer stark gesicherten Bergfestung.\
Als sich einige der handelnden Personen aus unterschiedlichen Motiven zu ihm aufmachen, gibt es einige Überraschungen.

Auch wenn das Buch schon ziemlich alt ist, so sind aus meiner Sicht die Themen zeitlos und daher auch heute noch gut zu lesen. Gerade die "verkehrte Welt" finde ich sehr reizvoll, die verschiedenen Handlungsstränge erhalten die Spannung. 

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Brian W. Aldiss: Graubart

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 4. September 2022 in Literatur

Brian W. Aldiss: Graubart. Heyne, München 1989 (1964). ISBN 3-453-03449-X, 299 Seiten

Mal wieder ein Klassiker, leider nur noch gebraucht bzw. antiquarisch erhältlich oder als eBook, da habe ich es auch schon gesehen. Die Geschichte spielt in einer Zeit Ende des 20. Jahrhunderts, doch auch wenn manches schon etwas angestaubt klingt, das Geschehen ließe sich auch in die aktuelle Zeit übertragen.

So ab den 1960er Jahren wurden zunehmend Versuche mit Atombomben unternommen, die irgendwann bei Explosionen im erdnahen Raum zu einer Störung führte. Der Schutz der Erdoberfläche vor gefährlichen Strahlen brach zusammen und die Menschen wurden zeitweise hohen Strahlendosen ausgesetzt. Nach einiger Zeit wird bekannt, dass plötzlich keine Kinder mehr geboren werden. Die Erkenntnis führt auf manchen Gebieten zu Aktionismus, nach und nach brechen das Wirtschaftssystem und die Gesellschaft zusammen. Die Überlebenden bewohnen kleine abgelegene Orte und organisieren sich selbst. Einer der Helden der Erzählung gehört mit seinem Alter um die 60 zu den jüngsten Menschen, dementsprechend gibt es ganz andere Probleme als wir aus unserem Leben gewohnt sind.

Doch es halten sich Gerüchte, dass doch hin und wieder mal ein Kind auf die Welt kommen soll.

Die Geschichte finde ich durchaus interessant, auch wenn ich ursächliche Atomszenario eher ins letzte Jahrtausend einordnen würde. Doch aufgrund anderer weltweiter Katastrophen kann man sich durchaus auch einmal die Frage stellen, was wäre wenn? Das schätze ich übrigens so sehr an den "alten" SciFi-Klassikern - sie sind trotz ihres Alters oftmals zeitlos visionär und der besondere Charme der damaligen Formulierungen trägt zur Stimmung bei.

Wer das Buch irgendwo findet, mag gerne zugreifen, ich kann es empfehlen.

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Greg Bear: Äon

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 4. September 2022 in Literatur

Greg Bear: Äon. Heyne, München 2013 (1985). ISBN 978-3-453-53448-3, 654 Seiten

Dieses schon etwas ältere Werk hat für mich besondere Reize: zum einen behandelt es ein technisch-wissenschaftlich interessantes Konzept und zum anderen überträgt es die ideologischen Anschauungen des kalten Krieges in ein futuristisches Umfeld. Beides, finde ich, ist dem Autor gut gelungen. 

In der Geschichte geht es um ein Objekt im Weltraum, das die Erde umkreis. Eine Weltraummission bringt die Erkenntnis, dass das Objekt ein großer Felsbrocken ist, die künstlich ausgehöhlt ist. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass die Größe der hintersten Höhle weit über die Außenmaße des Felsbrockens hinausgeht.

Während der Fels erforscht wird, kommt es auf der Erde zu politischen Spannungen. In dieser Zeit wird Patricia zu dem Objekt gebracht, um in einer besonderen Mission sehr geheime Dinge herauszufinden, die mit zukünftigen Ereignissen zu tun haben. \
In den anderen Höhlen finden sich viele futuristische Einrichtungen, darunter auch einige Bibliotheken. Erforscht wird das Objekt durch Wissenschaftler der damaligen Blöcke USA und Sowjetunion, die Konflikte der Erde treten auch hier im Kleinen auf.

Das Buch fand ich recht spannend zu lesen, ich habe auch immer Versucht, das Geheimnis hinter dem Objekt und seiner Entstehung zu ergründen. Die geschilderten Konflikte muss man im Kontext des kalten Krieges verstehen, jüngeren Lesern fehlt hier möglicherweise etwas der Zusammenhang. Auch die Ergründung der viel zu großen Höhle ist interessant, auch das, worauf die Forscher stoßen.

Lediglich gegen Ende hat mich der Autor etwas abgehängt, das habe ich nicht ganz verstanden und werde das Buch vielleicht irgendwann in ein paar Jahren nochmal lesen.

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