Neal Stephenson: Termination Shock

Geschrieben von Ralph Troppmann am Montag, 6. Januar 2025 in Literatur

Neal Stephenson: Termination Shock. The Borough Press, London 2022. ISBN: 978-0-00-840440-6, 708 Seiten

Der Autor Neal Stephenson ist bekannt für seine technisch fundierten Romane, die meist mit realen Bedrohungen spielen und mehr oder weniger im Jetzt handeln. So auch in diesem Buch, das sich mit dem menschengemachten Klimawandel befasst. Es beginnt in den Vereinigten Staaten mit einem geheimen Treffen von Personen, die Organisationen vertreten, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Neben Adligen aus Venedig ist auch unsere Heldin Frederika Mathilde Louisa Saskia dabei, Königin der Niederlande, nennen wir sie im folgenden einfach Saskia. Das Treffen kommt erst einmal nicht so zu Stande wie geplant, Saskia legt mit ihrem Privatjet eine unverschuldete Bruchlandung hin und ein wütender Hurrican tut sein übriges. Nebenbei werden einige weitere, wichtige Akteure in eigenen Handlungssträngen eingeführt, deren Zusammenhang zum Teil erst sehr spät erkennbar wird.

Wichtig ist ein Mann namens T.R., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Auswirkungen des Klimawandels durch sogenanntes Geoengineering zu bremsen. Dabei soll die Erwärmung regional gebremst werden, um die Erhöhung des Meeresspielges zu bremsen, die niedrig liegende Länder gefährdet. Die Eingriffe in das System haben aber auch weitere Folgen, die anhand Simulationen von Klimamodellen sichtbar werden. Damit macht sich T.R. auch mächtige Feinde, da es regional auch nachteilige Folgen geben kann.

Das Buch liest sich sehr spannend, es kommen unterschiedlichste Charaktere zum Zuge, bei einzelnen überlegt man lange, wie die schlussendlich ins Bild passen. Die Dramatik der Klimaerwärmung wird anhand von einzelnen, dramatischen Ereignissen beschrieben und auch die Diskussion darum, ob Geoengineering wirklich umgesetzt werden sollte, kommt nicht zu kurz. Die persönliche Seite von Saskias Leben als alleinerziehende Mutter, die im politischen System ihres Landes eingebunden ist, rundet die Geschichte sehr schön ab. Zum Ende spitzt sich die Handlung dramatisch zu, es bleibt bis zur letzten Seite spannend. Von mir eine klare Empfehlung.

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Robin Hill: Strom

Geschrieben von Ralph Troppmann am Montag, 6. Januar 2025 in Literatur

Robin Hill: Strom. penhaligon, München 2024. ISBN: 978-3-7645-3266-6, 459 Seiten

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau namens Fiora, die mit ihrem Vater und ihrer Halbschwester in einer abgeschiedenen Stadt lebt. Das zivilisatorische Niveau befindet sich irgendwo zwischen Mittelalter und neuzeitlicher Technologie und wird recht ansprechend beschrieben. Fiora ist in einer Außenseiterrolle, da sie als Tochter einer "Dunklen" von den meisten Menschen misstrauisch oder sogar offen feindselig behandelt wird. Durch besondere Leistung strebt sie eine Position als Gelehrte an. Eines Tages erscheint ein geheimnisvoller reisender Händler, den sie schließlich bittet, sie mit in die Welt zu nehmen. Dies lehnt er ab. Firoa macht erste Erfahrungen mit dem "Strom", eine Empfindung, die sie bei bestimmten Ereignissen oder Personen hat. Als später ein Vertreter eines feindlichen Gottes in die Stadt kommt, um das strombegabte Mädchen zu holen, flieht Fiora in die Wildnis, der Abgesandte nimmt stattdessen ihre Schwester mit. Auf der Flucht lernt Fiora vieles über die Welt, erlebt schreckliche Ereignisse und trifft auch den geheimnisvollen Händler wieder. Die Handlungen der Götter werden im Hintergrund immer wieder beschrieben und Fiora beginnt, in diesem Spiel eine gewichtige Rolle zu spielen.

Das Setting hat mir gut gefallen, eine interessante Mischung aus Fantasy mit realen Elementen. Die Heldin und ihre Motive werden schön beschrieben, immer wieder hadert sie mit sich selbst, bleibt sich in ihren Entscheidungen jedoch stets treu. Trotz des Umfangs lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen, ich kann es empfehlen.

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J.L. Bourne: Tagebuch der Apokalypse

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 5. Januar 2025 in Literatur

J.L. Bourne: Tagebuch der Apokalypse. Heyne, München 2010. ISBN: 978-3-453-52793-5, 335 Seiten

Die mediale Zombie-Welle ist eigentlich schon wieder vorbei, mit dem Buch bin ich auch etwas spät dran, es ist 2010 erschienen. Dennoch hat es Spaß gemacht zu lesen.

Wir lesen eine Art Tagebuch unseres Helden, der als Pilot bei der US-Armee tätig ist. Es beginnt harmlos mit Berichten über eine Art Grippe, die in China um sich greift. Nach kurzer Zeit wird die Nachrichtenlage verworren und das Virus scheint weltweit um sich zu greifen. Die Symptome stellen sich so dar, dass die Opfer nach kurzer Zeit am Virus sterben und danach als Untote wieder aufwachen. Wird man von einem solchen gebissen, ereilt einen das gleiche Schicksal.

Unser Helt bereitet sich bestmöglich vor, Wasser, Nahrung, Energie, Waffen, alles wird schnell organisiert. Er überlebt, um ihn herum gibt es jedoch nur noch Zombies. Nach einiger Zeit bemerkt er einen weiteren Überlebenden in seiner Nachbarschaft und gemeinsam verlassen sie die Stadt. Die Reste der Regierung haben nämlich angekündigt, die großen Städte mit Atomwaffen zu bombardieren, um die größten Ansammlungen der Zombies auszulöschen. Die Ergebnisse sind jedoch eher durchwachsen und unsere Beiden Helden suchen nach einer sicheren Bleibe und weiteren Überlebenden.

Der Roman ist flüssig geschrieben und durchaus humorvoll. Da das Buch in kurze Tagebucheinträge gegliedert ist, die zum Teil mit kleinen Zeichnungen ergänzt sind, kommt man auch nach einer Pause wieder sehr schnell in die Geschichte. Die Gedanken und Sorgen der Beteiligten finde ich gut beschrieben, die Überlebensstrategie durchaus plausibel. Trotz allen Horrors besteht Hoffnung. Das Buch habe ich in einem Tag gelesen, Fortsetzungen wurden angekündigt und sind bisher bis Teil 4 erhältlich. Ich kann es empfehlen.

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Grace Curtis: Das Raumschiff das vom Himmel fiel

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 5. Januar 2025 in Literatur

Grace Curtis: Das Raumschiff das vom Himmel fiel. Heyne, München 2023. ISBN: 978-3-453-32257-8, 335 Seiten

Das Buch beginnt in einem interessanten Umfeld, irgendwie eine Mischung aus klassischem Western und Endzeitszenario. Zwei Männer finden einen abgestürzten Satelliten und wollen den zusammen mit einer Frau bergen. Da sie sich aus dem Verkauf eine gute Prämie erwarten, versuchen sie die Anzahl der Beteiligten zu reduzieren - was damit endet, dass alle drei tot sind. Der Satellit ist auch gar keiner, sondern eine Rettungskapsel. Daraus entsteigt die Soldatin Rei, die daraufhin nach einer Möglichkeit sucht, ihr Raumschiff zu kontaktieren. Das fällt nicht leicht, die Bewohner der Erde haben es nicht mehr so mit moderner Technik und die Menschen aus dem Weltraum sind grundsätzlich verdächtig.

Im Verlauf der Geschichte erfährt man immer mehr über die vorherrschenden Verhältnisse auf der Erde und wie das so kam. Unsere Heldin trifft verschiedenen Personen, die ihr mehr oder weniger helfen. Erst später erfahren wir, warum sie überhaupt auf der Erde gestrandet ist, was im Weltraum passiert ist und wie sie der Situation entkommen möchte. Am Ende kommt es zum großen Showdown und sowohl für Rei, als auch die Erde ergeben sich trotz aller Probleme Chancen.

Das Buch las sich für mich sehr gut, die Geschichte ist schön stimmig geschrieben und die Ereignisse passen gut und nachvollziehbar zusammen. Daher kann ich es empfehlen, es handelt sich auch nicht um den klassischen SciFi-Ansatz, obwohl ich es in dieses Genre einordne.

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