Traditionelles Bogenschießen

Geschrieben von Ralph Troppmann am Donnerstag, 8. Juni 2017 in Archery

Vor vielen Jahren hat mir eine geschätzte Kollegin in einer Bemerkung zur Körperspannung den Hinweis gegeben, dass mir der Bogensport Spaß machen könnte.
Darauf habe ich im Internet etwas recherchiert und fand es recht interessant. Doch so richtig ergab sich keine Gelegenheit und der Gedanke schlummerte zunächst wieder in einer etwas weiter hinten liegenden Gehirnregion.

Ein weiterer, sehr geschätzter Kollege brachte mich dann einige Jahre später auch praktisch dazu. Er schießt selbst schon länger als Hobby und hatte ein entsprechendes Grundstück und mehrere Bögen zur Auswahl, wo ich es dann ausprobieren konnte und feststellte, dass das tatsächlich richtig Spaß macht. Daraufhin habe ich mir und meinen Kindern einfache Bögen, ein paar Pfeile und eine Zielscheibe besorgt. Damit haben wir dann im Wald und im Garten geschossen, Übung macht den Meister.

Das Schießen auf eine einfache Zielscheibe ist zwar eine Herausforderung, braucht aber schon ein gehöriges Maß an Disziplin für regelmäßige Aktivität.
In der Zeit habe ich mich theoretisch tiefer mit dem Sport beschäftigt und mich für die Unterart des traditioniellen Bogenschießens entschieden. Also zum einfachen traditionellen Langbogen, mit lediglich einer minimalen Pfeilauflage als Zugeständnis zum Komfort. Ein Takedown-Recurve mit sämtlichem technischem Schnickschnack hatte mich (als Techniker) anfangs zwar mehr gereizt, aber das ist eigentlich nur was für regelmäßige Betätigung im Verein. Und dagegen spricht meine Lebensgestaltung, die Zeit kann ich nicht aufbringen und das Vereinsleben sollte man schon auch irgendwie schätzen.
Das traditionielle Bogenschießen ermöglicht bei der Ausübung so etwas wie eine meditative Entspannung, definitiv kein Nachteil.

Derzeit habe ich nun einen traditionellen englischen Langbogen aus Esche und Hickory, mit 72" und 40lbs aus regionaler Fertigung und bin sehr zufrieden damit. Wunschtraumziel ist irgendwann ein handgefertigter englischer Lang- oder Kriegsbogen aus Eibenholz mit irgendwas um 78" und etwas mehr Zugkraft. Da gibt es einige Bogenbaumeister, die da echt schöne Dinge zaubern, aber für den aktuellen Bedarf tut meine aktuelle Ausstattung noch lange gut. Ab 50lbs beginnen untrainierte Körperteile zu protestieren und die Pfeile gehen auch so schwer aus den Zielen...
Schön und hochwertig ausgeführtes, handgearbeitetes Zubehör in passend mittelalterlich-englischem Design wäre dann natürlich obligatorisch (schmacht). Aber auch aus Lederresten kann man sich zweckmäßig etwas basteln, das hat dann individuellen Charakter (und an muß nicht so darauf achten).

Die Familie und einzelne Freunde lassen sich erfreulicherweise auch für Ausflüge zu 3D-Bogenparcours begeistern, einer wesentlich interessanteren Art zu schießen als ständig auf die gleiche Scheibe! Dieses Hobby kombiniert Konzentration beim Schießen mit Entspannung beim "Wandern" zwischen den Stationen und erlebt derzeit gerade einen Aufschwung, was sich in zunehmender Verfügbarkeit von Ausrüstung im Internet und auch vielen schönen 3D-Parcours in ganz Deutschland und darüber hinaus zeigt.

Werden wir mal sehen, wie sich das weiter entwickelt, einzelne Episoden werde ich sicherlich hier beschreiben.


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