Zack Jordan: Last Human. Allein gegen die Galaxis

Geschrieben von Ralph Troppmann am Mittwoch, 10. Februar 2021 in Literatur

Zack Jordan: Last Human. Allein gegen die Galaxis
Heyne, München: 2020. ISBN: 978-3-453-31885-4. 542 Seiten

Last Human - der Titel ist Programm: unsere Heldin ist Sarya, die Tochter. Was zunächst harmlos und gewöhnlich klingt, entfaltet sich in ersten Teil der Geschichte zu etwas sehr ungewöhnlichen. Sarya ist ein Mädchen, ein menschliches Mädchen muss man dazu sagen, das mit seiner Mutter auf der Raumstation Watertower lebt. Sie blickt einer langweiligen und unwichtigen Karriere entgegen, mehr steht ihr aufgrund ihres Ranges wohl auch nicht zu. Rang? Ja, alle Personen oder Spezies werden auf einer Skala eingestuft, die ihrer Intelligenz entspricht (klingelt was?). Rang 1 - vergessen wir's. Rang 2 rangiert zumindest schon über den gewöhnlichen und allgegenwärtigen Servicerobotern. Rang 3 qualifiziert schon zur Leitung einer Station, ab 4 beginnen quasi die Legenden...

Sarya befindet sich etwas unter der 2 und erwartet daher ein unspektakuläres Leben irgendwo bei den niedrigeren Tätigkeiten innerhalb der von Millionen unterschiedlichen Spezies besiedelten Galaxie. Ihre Verbindung zum alles verbindenden Netzwerk ist auch eher eine Krücke als ein schickes Implantat wie bei den anderen. Wäre soweit recht langweilig, wenn nicht ihre Mutter, Shenya die Witwe, eine Spaal wäre, was etwas wie eine Rasse an kriegerischen Riesenspinnen ist. Was Sarya offiziell auch zu einer Spaal macht, denn Menschen sind offiziell ausgestorben.

Nachdem wir einiges über unsere Heldin und die Hintergründe erfahren haben, überschlagen sich die Ereignisse. Durch eine Fehlfunktion rast ein unbemanntes Transportschiff auf die Station zu und droht diese zu zerstören. Sarya folgt einem ominösen Hinweis zu einem Frachtdock und wird dort fast entführt - fast, wenn sich nicht ihre Mutter todesmutig dem Feind entgegenstellen würde.

Weiter möchte ich nichts verraten, die Geschichte entwickelt sich schnell und spannen weiter. Wir erfahren viel mehr über die ungewöhnliche Konstellation aus Spinnenmutter und Menschentochter sowie über das Aussterben der Menschheit. Auch in das Netzwerk bekommen wir tiefe Einblicke.

Die Heldin findet Freunde und steht vor Entscheidungen, die das Schicksal ganzer Spezies und der Galaxie betreffen.
Das Setting finde ich innovativ, etwas in dieser Richtung ist mir noch nicht untergekommen. Der Schreibstil ist mitreißend, ich konnte es nicht erwarten, das Buch fertigzulesen. Im mittleren Teil erweitert sich der Horizont erheblich, ich fand die Entwicklung und einige Szenen jedoch zunehmend verwirrend. Der Schluss hat mich dann nicht so mitgerissen wie der Anfang des Buchs, daraus hätte Zack Jordan sicher mehr machen können.

Von dem her bin ich froh, das Buch ob des innovativen Settings mit dem Netzwerk und der friedlich zusammenlebenden Spezies gelesen zu haben. Als Highlight kann ich es jedoch leider nicht bezeichnen, dazu fand ich den hinteren Teil zu verwirrend, es geht viel um Manipulation der niedrigen Ränge durch die scheinbar allmächtigen hohen Ränge.
 


Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Um einen Kommentar hinterlassen zu können, erhalten Sie nach dem Kommentieren eine E-Mail mit Aktivierungslink an ihre angegebene Adresse.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Suche

Nach Einträgen suchen in Ralles personal blog:

Das Gesuchte nicht gefunden? Gib einen Kommentar in einem Eintrag ab oder nimm per E-Mail Kontakt auf!