Hervé le Tellier: Die Anomalie

Geschrieben von Ralph Troppmann am Donnerstag, 21. April 2022 in Literatur

Hervé le Tellier: Die Anomalie. Rohwolt, Hamburg 2021. ISBN 978-3-498-00258-9, 345 Seiten

Der Titel beschreibt den Kern der Handlung sehr genau, der Autor beschreibt eine Anomalie. Beginnend mit einigen Szenen aus dem Leben der Hauptpersonen führt die Handlung zu dem eigentlichen Problem: ein Flugzeug versucht nach einer Atlantiküberquerung in den USA zu landen. Doch diese wird verweigert, das Flugzeug auf eine Militärbasis umgeleitet.
Es stellt sich heraus, das exakt das selbe Flugzeug mit exakt den selben Menschen an Bord bereits vor einigen Monaten schon einmal gelandet war. Beide Flüge hatten mit einem starken Wetterphänomen zu kämpfen.
Da die Amerikaner nach 9-11 gerne vorbereitet sind, gibt es auch für diese Situation eine Vorgehensweise: Protokoll 42.
Die beiden Urheber, zwei Wissenschaftler, hatten seinerzeit den Auftrag, alle möglichen Abweichungen und Probleme vorab zu durchdenken und dafür Leitfäden zu entwickeln. Dumm nur, dass sie solch extrem unwahrscheinlichen Vorfälle nicht ernst genommen hatten und daher das Protokoll 42 eher ein an den Hitchhiker angelehnter Witz ist...
Wie auch immer, ein riesiger Stab an Spezialisten versucht, dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Die Passagiere bleiben isoliert, gleichzeitig sucht man die "Doppelgänger" und bringt sie aus die Militärbasis.
Hier entstehen erste Ideen, was die Ursache der Anomalie sein könnte und die Menschen werden mit ihrem zweiten Ich zusammengebracht. Für das Weiterleben entstehen ganz eigene Fragen, etwa wenn einer der beiden bereits verstorben ist oder zwei Mütter das selbe Kind haben.
Die Story ist aus meiner Sicht ganz gut ausgearbeitet, viele der Situationen sind gut nachvollziehbar. Eine Prise Humor kommt auch nicht zu kurz, sogar eine kleine Romanze hat der Autor eingebaut.
Das Buch liest sich gut, da die Anomalie nicht wirklich aufgelöst wird, kann man seine eigene Fantasie spielen lassen.

0 Kommentare Mehr...

James Corey: The Expanse: Leviathan erwacht

Geschrieben von Ralph Troppmann am Mittwoch, 20. April 2022 in Literatur

James Corey: The Expanse: Leviathan erwacht. Heyne, München 2017. ISBN 978-3-453-31781-9, 671 Seiten
James S.A. Corey: Leviathan Wakes. Orbit, London 2011. ISBN 978-1-84149-989-5, 561 pages

Hoppla, es ist schon wieder passiert: das Buch hatte ich mir im Sale eines Gebraucht-Buch-Händlers mitbestellt, da sich der Klappentext interessant las. Nach so 200 Seiten kam mir aber die Geschichte irgendwie vertraut vor. Tatsächlich, vor gut 10 Jahren hatte ich mir in England das Original bereits mitgenommen und gelesen...
Da die Geschichte aber auch auf Deutsch gut ist, habe ich es trotzdem nochmal gelesen und mir die weiteren Teile auch noch vorgenommen.

Worum geht es?
Die Handlung spielt in der Zukunft, der Mond und Mars sind besiedelt und  auch im Asteroidengürtel leben Millionen von Menschen, vor allem, um dort Rohstoffe abzubauen.
Jim Holden, der erste Offizier eines Eis-Frachters, ist mit seinem Schiff unterwegs, um eine der Kolonien mit Wasser zu versorgen. Unterwegs empfangen sie einen Notruf, dem sie nachgehen. Das Schiff, das den Notruf aussendete, ist verlassen. Jim kommt auch die Quelle des Notrufs komisch vor, wie der erfahrene SciFi-Leser bereits vermutet, handelt es sich um eine Falle! Die Crew seines Shuttles überlebt, im Gegensatz zum Eis-Frachter mit seiner Besatzung.

Parallel spiel Detective Miller eine tragende Rolle, er ist beim Sicherheitsdienst auf einem Asteroiden und bekommt die Aufgabe, eine Person (Julie) zu suchen. Bei seinen Nachforschungen deckt er Teile einer großangelegten Verschwörung auf. Im Verlauf der Geschichte stoßen Miller und Holden aufeinander, da sie die Zusammenhänge jeweils von ihrer Seite aus verfolgen. Im Verlauf nimmt die Dimension der Verschwörung immer mehr zu und es kommt zu kriegerischen Handlungen zwischen Erde, Mars und dem Asteroidengürtel.

Am Ende zeigt sich das ganze, ungeheure Ausmaß und sowohl Holden als auch Miller müssen schwerwiegende Entscheidungen treffen.

Die Story ist gut lesbar und durch einige Wendungen und Überraschungen auch wirklich spannend. Die Charaktere haben ihre Eigenheiten und durchleben aufgrund der dramatischen Ereignisse eine Entwicklung.
Ich kann das Buch empfehlen und bin gespannt auf die folgenden Bände.

0 Kommentare Mehr...

Seite 1 von 1, insgesamt 2 Einträge

Suche

Nach Einträgen suchen in Ralles personal blog:

Das Gesuchte nicht gefunden? Gib einen Kommentar in einem Eintrag ab oder nimm per E-Mail Kontakt auf!