Neal Stephenson: Termination Shock

Geschrieben von Ralph Troppmann am Montag, 6. Januar 2025 in Literatur

Neal Stephenson: Termination Shock. The Borough Press, London 2022. ISBN: 978-0-00-840440-6, 708 Seiten

Der Autor Neal Stephenson ist bekannt für seine technisch fundierten Romane, die meist mit realen Bedrohungen spielen und mehr oder weniger im Jetzt handeln. So auch in diesem Buch, das sich mit dem menschengemachten Klimawandel befasst. Es beginnt in den Vereinigten Staaten mit einem geheimen Treffen von Personen, die Organisationen vertreten, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Neben Adligen aus Venedig ist auch unsere Heldin Frederika Mathilde Louisa Saskia dabei, Königin der Niederlande, nennen wir sie im folgenden einfach Saskia. Das Treffen kommt erst einmal nicht so zu Stande wie geplant, Saskia legt mit ihrem Privatjet eine unverschuldete Bruchlandung hin und ein wütender Hurrican tut sein übriges. Nebenbei werden einige weitere, wichtige Akteure in eigenen Handlungssträngen eingeführt, deren Zusammenhang zum Teil erst sehr spär erkennbar wird.

Wichtig ist ein Mann namens T.R., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Auswirkungen des Klimawandels durch sogenanntes Geoengineering zu bremsen. Dabei soll die Erwärmung regional gebremst werden, um die Erhöhung des Meeresspielges zu bremsen, die niedrig liegende Länder gefährdet. Die Eingriffe in das System haben aber auch weitere Folgen, die anhand Somulationen von Klimamodellen sichtbar werden. Damit macht sich T.R. auch mächtige Feinde, da es regional auch nachteilige Folgen geben kann.

Das Buch liest sich sehr spannend, es kommen unterschiedlichste Charaktere zum Zuge, bei einzelnen überlegt man lange, wie die schlussendlich ins Bild passen. Die Dramatik der Klimaerwärmung wird anhand von einzelnen, dramatischen Ereignissen beschrieben und auch die Diskussion darum, ob Geoengineering wirklich umgesetzt werden sollte, kommt nicht zu kurz. Die persönliche Seite von Saskias Leben als alleinerziehende Mutter, die im politischen System ihres Landes eingebunden ist, rundet die Geschichte sehr schön ab. Zum Ende spitzt sich die Handlung dramatisch zu, es bleibt bis zur letzten Seite spannend. Von mir eine klare Empfehlung.

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Robin Hill: Strom

Geschrieben von Ralph Troppmann am Montag, 6. Januar 2025 in Literatur

Robin Hill: Strom. penhaligon, München 2024. ISBN: 978-3-7645-3266-6, 459 Seiten

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau namens Fiora, die mit ihrem Vater und ihrer Halbschwester in einer abgeschiedenen Stadt lebt. Das zivilisatorische Niveau befindet sich irgendwo zwischen Mittelalter und neuzeitlicher Technologie und wird recht ansprechend beschrieben. Fiora ist in einer Außenseiterrolle, da sie als Tochter einer "Dunklen" von den meisten Menschen misstrauisch oder sogar offen feindselig behandelt wird. Durch besondere Leistung strebt sie eine Position als Gelehrte an. Eines Tages erscheint ein geheimnisvoller reisender Händler, den sie schließlich bittet, sie mit in die Welt zu nehmen. Dies lehnt er ab. Firoa macht erste Erfahrungen mit dem "Strom", eine Empfindung, die sie bei bestimmten Ereignissen oder Personen hat. Als später ein Vertreter eines feindlichen Gottes in die Stadt kommt, um das strombegabte Mädchen zu holen, flieht Fiora in die Wildnis, der Abgesandte nimmt stattdessen ihre Schwester mit. Auf der Flucht lernt Fiora vieles über die Welt, erlebt schreckliche Ereignisse und trifft auch den geheimnisvollen Händler wieder. Die Handlungen der Götter werden im Hintergrund immer wieder beschrieben und Fiora beginnt, in diesem Spiel eine gewichtige Rolle zu spielen.

Das Setting hat mir gut gefallen, eine interessante Mischung aus Fantasy mit realen Elementen. Die Heldin und ihre Motive werden schön beschrieben, immer wieder hadert sie mit sich selbst, bleibt sich in ihren Entscheidungen jedoch stets treu. Trotz des Umfangs lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen, ich kann es empfehlen.

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J.L. Bourne: Tagebuch der Apokalypse

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 5. Januar 2025 in Literatur

J.L. Bourne: Tagebuch der Apokalypse. Heyne, München 2010. ISBN: 978-3-453-52793-5, 335 Seiten

Die mediale Zombie-Welle ist eigentlich schon wieder vorbei, mit dem Buch bin ich auch etwas spät dran, es ist 2010 erschienen. Dennoch hat es Spaß gemacht zu lesen.

Wir lesen eine Art Tagebuch unseres Helden, der als Pilot bei der US-Armee tätig ist. Es beginnt harmlos mit Berichten über eine Art Grippe, die in China um sich greift. Nach kurzer Zeit wird die Nachrichtenlage verworren und das Virus scheint weltweit um sich zu greifen. Die Symptome stellen sich so dar, dass die Opfer nach kurzer Zeit am Virus sterben und danach als Untote wieder aufwachen. Wird man von einem solchen gebissen, ereilt einen das gleiche Schicksal.

Unser Helt bereitet sich bestmöglich vor, Wasser, Nahrung, Energie, Waffen, alles wird schnell organisiert. Er überlebt, um ihn herum gibt es jedoch nur noch Zombies. Nach einiger Zeit bemerkt er einen weiteren Überlebenden in seiner Nachbarschaft und gemeinsam verlassen sie die Stadt. Die Reste der Regierung haben nämlich angekündigt, die großen Städte mit Atomwaffen zu bombardieren, um die größten Ansammlungen der Zombies auszulöschen. Die Ergebnisse sind jedoch eher durchwachsen und unsere Beiden Helden suchen nach einer sicheren Bleibe und weiteren Überlebenden.

Der Roman ist flüssig geschrieben und durchaus humorvoll. Da das Buch in kurze Tagebucheinträge gegliedert ist, die zum Teil mit kleinen Zeichnungen ergänzt sind, kommt man auch nach einer Pause wieder sehr schnell in die Geschichte. Die Gedanken und Sorgen der Beteiligten finde ich gut beschrieben, die Überlebensstrategie durchaus plausibel. Trotz allen Horrors besteht Hoffnung. Das Buch habe ich in einem Tag gelesen, Fortsetzungen wurden angekündigt und sind bisher bis Teil 4 erhältlich. Ich kann es empfehlen.

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Grace Curtis: Das Raumschiff das vom Himmel fiel

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 5. Januar 2025 in Literatur

Grace Curtis: Das Raumschiff das vom Himmel fiel. Heyne, München 2023. ISBN: 978-3-453-32257-8, 335 Seiten

Das Buch beginnt in einem interessanten Umfeld, irgendwie eine Mischung aus klassischem Western und Endzeitszenario. Zwei Männer finden einen abgestürzten Satelliten und wollen den zusammen mit einer Frau bergen. Da sie sich aus dem Verkauf eine gute Prämie erwarten, versuchen sie die Anzahl der Beteiligten zu reduzieren - was damit endet, dass alle drei tot sind. Der Satellit ist auch gar keiner, sondern eine Rettungskapsel. Daraus entsteigt die Soldatin Rei, die daraufhin nach einer Möglichkeit sucht, ihr Raumschiff zu kontaktieren. Das fällt nicht leicht, die Bewohner der Erde haben es nicht mehr so mit moderner Technik und die Menschen aus dem Weltraum sind grundsätzlich verdächtig.

Im Verlauf der Geschichte erfährt man immer mehr über die vorherrschenden Verhältnisse auf der Erde und wie das so kam. Unsere Heldin trifft verschiedenen Personen, die ihr mehr oder weniger helfen. Erst später erfahren wir, warum sie überhaupt auf der Erde gestrandet ist, was im Weltraum passiert ist und wie sie der Situation entkommen möchte. Am Ende kommt es zum großen Showdown und sowohl für Rei, als auch die Erde ergeben sich trotz aller Probleme Chancen.

Das Buch las sich für mich sehr gut, die Geschichte ist schön stimmig geschrieben und die Ereignisse passen gut und nachvollziehbar zusammen. Daher kann ich es empfehlen, es handelt sich auch nicht um den klassischen SciFi-Ansatz, obwohl ich es in dieses Genre einordne.

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Marc Elsberg: Zero

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 20. Oktober 2024 in Literatur

Marc Elsberg: Zero. Blanvalet, München 2014. ISBN: 978-3-7341-0093-2, 495 Seiten

Sie wissen, was du tust - so lautet der Untertitel, und das gibt schon einen guten Einblick. Die Handlung spielt in naher Zukunft, die meisten Menschen nutzen die Plattform Freemee, die über die Möglichkeiten derzeitiger Social Media Plattformen hinausgeht. Die Analysen von Freemee erlauben nämlich nicht nur, viel mehr über seine Mitmenschen herauszufinden oder sich selbst zu optimieren, zum Beispiel in sportlicher oder schulischer Hinsicht, sondern dient auch im Hintergrund dazu, etwa Wahlergebnisse vorherzusehen oder sogar zu beeinflussen. Durch verbreitete Datenbrillen ist das System fast allgegenwärtig und weckt natürlich bei verschiedenen Akteuren Begehrlichkeiten.
Gleichzeitig gibt es eine Partei, die sich Zero nennt und die vor den Gefahren dieser Systeme warnt. Hier findet man Bezüge zu derzeit bekannten Whistleblowern. 

Nun kommt es zu gewissen Unregelmäßigkeiten, die zunächst nicht auffallen. Doch hartnäckige Recherchen weisen auf eine erhöhte Todesrate bestimmter Zielgruppen hin, eine Erkenntnis, die die Journalisting Cynthia in ein rasantes Spiel der Mächte und große Gefahr bringt. Durch die allgegenwärtige Überwachung wird es schwer, dem zu entkommen.

Das Buch fand ich spannend, viele der technischen und analytischen Möglichkeiten erscheinen nicht sehr weit hergeholt. Die Berichterstattung um enthüllte Massenüberwachungssysteme wird hier als Basis genommen und mit abzusehender technischer Weiterentwicklung verknüpft, um ein nahes Zukunftsbild im Stile Orwells 1984 zu entwickeln. Da beruhigt es zumindest teilweise, dass es auch weiter Elemente geben wird, die vor den Gefahren dieser Systeme warnen und sogar aktiv dagegen vorgehen, indem sie zum Beispiel solche Machenschaften aufdecken.

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Dmitry Glukhovsky: Outpost. Der Aufbruch

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 20. Oktober 2024 in Literatur

Dmitry Glukhovsky: Outpost. Der Aufbruch. Heyne, München 2023. ISBN: 978-3-453-32187-8, 448 Seiten

Der Roman ist die Fortsetzung des Titels Outpost Der Posten, in der Außenposten Jaroslawl des Moskauer Zarenreichs von teuflisch veränderten Menschen aus dem Osten überrannt wurde. Der zweite Teil beginnt zum einen mit einer Gruppe Menschen, die den Horror von Jaroslawl entkommen sind und sich in Richtung Moskau aufmachen, um die Bevölkerung dort zu warnen. Gleichzeitig wird eine Gruppe Kosaken vom Zaren ausgesandt, um die Situation vor Ort zu prüfen, der Außenposten meldet sich nicht mehr.

Die Kosaken treffen auf die Überreste des Grauens, ein Teufelsgebet infiziert die Menschen, die dann zu einer blutrünstigen Meute werden. Einzige Rettung ist, sich die Trommelfelle zu durchstechen, damit man das Teufelsgebet nicht hören kann. Dies einzudämmen gelingt jedoch nicht und eine Welle Infizierter stürmt auf Moskau zu. Dort laufen gerade die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten, mit denen dem Sieg über diese Seuche gedacht werden soll. Die Warnungen der Überlebenden werden daher zunächst als Verrat gewertet.

Das Buch fand ich durchaus wieder mitreissend geschrieben, spannend vor allem auch durch den Wechsel zwischen dem harten Überleben beim Außenposten und dem zwar dystopischen, aber auch dekadenten Leben im Zentrum der Macht, in dem sich die Elite beim Ballett unterhält, aber auch das Volk sich nur in bestimmten Bereichen bewegen darf. Diese Mischung aus zerfallenem Sowjetreich, Verklärung der Vergangenheit und wiedererwachtem Zarentum sowie den Ereignissen um das Teufelsgebet finde ich sehr spannend.

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Cory Doctorow: red team blues

Geschrieben von Ralph Troppmann am Samstag, 19. Oktober 2024 in Literatur

Cory Doctorow: red team blues. Heyne, München 2024. ISBN: 978-3-453-32314-8, 334 Seiten

Dieser Roman bezeichnet sich als "cyberthriller", was für mich nach mehr cyber klingt, als es vielleicht ist. Der Roman spielt mehr oder weniger in der Gegenwart, der Titel spielt auf das rote Team der Angreifer und das blaue der Verteidiger im Rahmen von Cybersicherheit an. Marty, unser Held, ist schon seit Anbeginn des Silicon Valleys im Geschäft und löst Probleme für seine Kunden, es geht meist um viel Geld und dessen Verfolgung durch verschachtelte Konstruktionen und digitale Währungen. Eigentlich könnte Marty in den Ruhestand gehen, er ist 67, doch ein alter Freund bittet ihn um Hilfe. Marty soll geraubte Kryptoschlüssel wiederbeschaffen. Das gelingt ihm auch, die enorme Belohnung spricht nun wirklich für den Ruhestand. Wären da nicht die Gruppierungen im Hintergrund, die durch den Raub und die Wiederbeschaffung auf Marty aufmerksam wurden. Jetzt muss er sich selbst wehren und spielt ungewollt im blauen Team.

Das Setting ist durchaus mal etwas Neues, man stößt auf viele bekannte Namen, Orte und Unternehmen aus dem Silicon Valley. Der Protagonist kann das wirklich alles miterlebt haben, insgesamt hätte ich jedoch noch mehr technische Aspekte erwartet, damit das Buch dem Prädikat Cyberthriller gerecht würde. Aber so pendelt die Geschichte um einen älteren Ermittler mit kaum vorhandenen Beziehungen, einem Hang zu Alkoholika, wenig geregeltem Leben in einem ausrangierten Tourbus und vielen Bezügen zu alten Zeiten. Die gelegentlichen, dann auch körperlichen, Beziehungen zu Frauen, die Flucht von ominösen Regierungsbehörden und eine allgemeine Paranoia bilden damit einen recht runden Roman, wie ich finde. Der Protagonist kommt recht sympathisch herüber, die Verfolger empfand ich als zu abstrakt im Hintergrund. Ein gutes Buch für Freunde der Thematik.

 

 

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Thomas D. Lee: Die alte Garde

Geschrieben von Ralph Troppmann am Samstag, 28. September 2024 in Literatur

Thomas D. Lee: Die alte Garde. Heyne, München 2024. ISBN: 978-3-453-32229-5, 620 Seiten

Hier haben wir mal ein durchaus interessantes und von mir auch so noch nicht gelesenes Setting, das eine - wie ich meine - gelungene Mischung aus Historienroman und Fantasy, Agenten- und Ökothriller darstellt.

Die Geschichte dreht sich um Mariam, eine junge Frau, die in nicht allzu ferner Zukunft mit durchaus rabiaten Methoden versucht, den Planeten noch zu retten. Das Klima hat sich bereits stark gewandelt, sie kämpft mit einer Gruppe gleichgesinnter Frauen gegen Ölkonzerne, um ein weiteres Ansteigen des CO2-Niveaus zu verhindern. Die Lage im Schauplatz Großbritannien wird bedrückend geschildert, Verschmutzung und Flüchtlingslager allerorten.

Zu dieser Zeit beginnen auch zwei Ritter aus der Zeit König Arthurs aus der Erde aufzusteigen. Sie ruhen in Ihren Hügeln, bis dem Land Gefahr droht, worauf sie ihm wie bei vergangenen Kriegen beistehen. Doch jetzt ist es anders, es gibt zunächst keine klaren feindlichen Armeen.

Einer der Ritter tut sich mit Mariam zusammen und steht ihr zum Beispiel beim Angriff eines Drachen bei, der ebenfalls in die Welt gekommen ist. Später greifen auch Naturgeister und -götter mit ein, es entwickelt sich ein rasantes Spiel um die Macht, wobei lange nicht klar ist, ob die Erde noch eine Chance haben wird.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, es sind viele Elemente geschickt und stimmig miteinander verwoben. Die Spannung bleibt über das ganze Buch erhalten, es kommen stets neue Figuren dazu und der Verlauf entscheidet sich erst ganz am Ende. Die Hauptfiguren sind schön gezeichnet, die aus historischen Romanen bekannten Helden werden als sehr menschlich dargestellt. Für die Großkonzerne und deren Bosse wird aber dagegen das klassische Klischee von Machtgier und Rücksichtslosigkeit gezogen. In diesem Buch ist es Heyne aus meiner Sicht übrigens viel besser gelungen, diverse Aspekte einzuflechten, bei einigen anderen Büchern kam mir das teilweise recht gekünstelt vor. Über die diversen Anreden (z.B. sier) stolpere ich beim Lesen allerdings immer noch.

 

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Rob Boffard: Verschollen

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 25. August 2024 in Literatur

Rob Boffard: Verschollen. Heyne, München 2019. ISBN: 978-3-453-32007-9, 559 Seiten

Hannah ist sich noch nicht ganz sicher, was sie nach ihrer Ausbildung machen möchte. Also heuert sie als Fremdenführerin auf der Sigma Station an, die einen schönen Blick auf den Pferdekopfnebel erlaubt. Reisen zu den Sternen sind durch Portale inzwischen Normalität, viele Touristen möchten sich hier erholen.
An ihrem ersten Arbeitstag macht sie erst einmal mehr oder weniger freundliche Bekanntschaft mir ihren neuen Kollegen, insgesamt ist sie nicht wirklich gut vorbereitet. Doch ein einfacher Ausflug mit einem Shuttle sollte nicht zu schwer sein, es sind nur ein paar Reisende an Bord.

Doch kaum gestartet, überschlagen sich die Ereignisse, die Raumstation wird von einem unbekannten Raumschiff angegriffen und zerstört. Nur duch ein waghalsiges Manöver gelingt es der Pilotin, das Shuttle zu verstecken und damit der Zerstörung zu entgehen. Nachdem die erste Gefahr erst einmal abgewendet ist, muss sich Hannah als Anführerin beweisen - was ihr zunächst einmal gar nicht so gelingen will. Einzig die Pilotin hat Erfahrung, die spricht aber lieber dem Alkohol zu und will mit den Passagieren nichts zu tun haben. Die Passagiere wiederum setzen sich aus ganz unterschiedlichen Charakteren zusammen, vom Jugendlichen bis zur alten Frau, einige der Passagiere wollen sich nichts sagen lassen und können auch untereinander nicht wirklich gut. Das Shuttle schließlich ist gerade einmal minimal ausgestattet, die Reisegesellschaft hat gespart, wo es nur geht.

Einige kleinere und größere Katastrophen später hat man einiges über die verschiedenen Personen erfahren und Hannah beginnt, ihre Rolle zu akzeptieren. Doch die Ergnisse entwickeln sich unerwartet, es tut sich eine riesige Verschwörung auf.

Der Roman war für mich flüssig zu lesen, die Entwicklung von Hannah fand ich nicht ganz so tiefgreifend beschrieben und am Ende wird irgendwie alles fast zu gut. Aber das tut dem ansonsten gut geschriebenen Buch wenig Abbruch, ich kann es weiterempfehlen.

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Ben McGrath: Riverman

Geschrieben von Ralph Troppmann am Donnerstag, 22. August 2024 in Literatur

Ben McGrath: Riverman. btb, München 2024. ISBN: 978-3-442-77379-4, 378 Seiten

Eine amerikanische Odyssee, so der Untertitel, beschreibt den Inhalt dieser Reportage oder dieses Berichts sehr gut.
Es dreht sich um Dick Conant, ein Amerikaner, der mit 43 Jahren beschließt, mit einem Kajak die Flusssysteme der USA zu befahren. Dabei lernt er viel über die Anforderungen und hilfreiche Verhaltensweisen, aber auch über sich selbst. Auf seinen Reisen begegnet er vielen Menschen, die aufgrund seiner Persönlichkeit oft noch lange an ihn denken oder sogar immer wieder in Briefkontakt stehen. Er selbst führt ausführlich Tagebuch und dokumentiert seine Reisen mit Fotos und Karten.

Doch wird das Buch wird begründet von dem Auffinden seines Kajaks und seiner persönlichen Besitztümer, die einen Journalisten auf den Plan rufen, der ihm einst begegnet ist. Dieser zeichnet in diesem Buch Teile seines Lebens und vor allem seiner Kajaktouren nach. Er reist teilweise den Routen nach und spricht mit vielen Menschen, die Dick getroffen haben und auch mit einigen seiner Angehörigen. Dabei erfährt man vieles über den Menschen, das Ende bleibt offen und man erfährt nicht, was aus Dick wirklich geworden ist. Lesenswert finde ich das Buch dennoch, man erfährt viel über weniger bekannte Gegenden der USA, über oftmals weniger begüterte Gruppen der Gesellschaft und den Umgang der Menschen untereinander.

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Ben McGrath: Riverman

Geschrieben von Ralph Troppmann am Donnerstag, 22. August 2024 in Literatur

Ben McGrath: Riverman. btb, München 2024. ISBN: 978-3-442-77379-4, 378 Seiten

Eine amerikanische Odyssee, so der Untertitel, beschreibt den Inhalt dieser Reportage oder dieses Berichts sehr gut.
Es dreht sich um Dick Conant, ein Amerikaner, der mit 43 Jahren beschließt, mit einem Kajak die Flusssysteme der USA zu befahren. Dabei lernt er viel über die Anforderungen und hilfreiche Verhaltensweisen, aber auch über sich selbst. Auf seinen Reisen begegnet er vielen Menschen, die aufgrund seiner Persönlichkeit oft noch lange an ihn denken oder sogar immer wieder in Briefkontakt stehen. Er selbst führt ausführlich Tagebuch und dokumentiert seine Reisen mit Fotos und Karten.

Doch wird das Buch wird begründet von dem Auffinden seines Kajaks und seiner persönlichen Besitztümer, die einen Journalisten auf den Plan rufen, der ihm einst begegnet ist. Dieser zeichnet in diesem Buch Teile seines Lebens und vor allem seiner Kajaktouren nach. Er reist teilweise den Routen nach und spricht mit vielen Menschen, die Dick getroffen haben und auch mit einigen seiner Angehörigen. Dabei erfährt man vieles über den Menschen, das Ende bleibt eher offen und man fiebert mit, was aus Dick wirklich geworden ist. Lesenswert finde ich das Buch dennoch, man erfährt viel über weniger bekannte Gegenden der USA, über oftmals weniger begüterte Gruppen der Gesellschaft und den Umgang der Menschen untereinander.

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Thomas Halliday: Urwelten

Geschrieben von Ralph Troppmann am Montag, 19. August 2024 in Literatur

Thomas Halliday: Urwelten. Hanser, München 2022. ISBN: 978-3-446-27268-2, 460 Seiten

Der Untertitel beschreibt das Ziel dieses Buchs: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte. Dem folgt der Autor, indem er anhand exemplarischer Orte und Lebewesen dem Leser die verschiedenen Erdzeitalter näherbringt. Dieser Ansatz gefällt mir, denn mit den lebhaft und interessant beschriebenen Szenarien konnte ich mir die Ökosysteme gut bildlich vorstellen. Dass es sich hierbei oft um Vermutungen und immer nur kleine Ausschnitte handelt, muss man natürlich berücksichtigen, der Autor weist auch darauf hin. Aus diesem Grund finde ich das Buch gut geschrieben, ein gut 60-seitiges Register liefert Belege und ermöglicht Vertiefung. 

Nachteilig, weil beim Lesen und Nachvollziehen doch recht holprig, ist die Vorgehensweise, im Heute zu starten und sich rückwärts zu bewegen. Das hat mich verwirrt, vor allem finde ich die evolutionären Leistungen nach größeren Auslöschungen nicht gut gewürdigt. Vor allem weiß man schon, dass ein großer Teil der in den nachfolgenden Kapiteln beschriebenen Spezies und Ökosysteme die gerade beschriebene Katastrophe nicht überlebt haben werden. 

Für Interessierte dennoch ein gutes Buch, das allerdings bei den Spezies nicht zu sehr in die Tiefe geht und eher die Beziehungen untereinander im Blick hat. Darüber gibt es aber auch schon genug andere Literatur.

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George R. Stewart: Leben ohne Ende

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 28. Juli 2024 in Literatur

George R. Stewart: Leben ohne Ende. Heyne, München 2016 (1949). ISBN: 978-3-453-31436-8, 527 Seiten

Eine schöne Neuauflage eines Romans von 1949, einer Zeit, in der die Sorgen vermeintlich noch andere waren, die geschilderten Themen erweisen sich dann aber doch als zeitlos. 
Die Handlung dreht sich darum, dass eine Seuche die Menschheit dahinrafft - bis auf sehr wenige Ausnahmen. Einer davon ist unser Held Ish, der zufällig zu dieser Zeit einsam in einer Hütte in den Bergen weilt und von einer Schlange gebissen wird. Er überlebt sowohl den Schlangenbiss als auch das Virus und merkt erst bei der Rückkehr in die Zivilisation, dass hier etwas nicht stimmt - die Menschen sind verschwunden. Nach und nach erkennt er das Ausmaß der Katastrophe und macht sich auf die Suche nach weiteren Überlebenden. Dabei durchquert er die USA und beschreibt eindrücklich und nachvollziehbar, wie sich die  Welt ohne den Menschen entwickelt. Elektrizität gibt es noch eine bestimmte Zeit, fließendes Wasser noch viel länger. Auch die sonstige Infrastruktur steht weiter zur Verfügung, doch werden zum Beispiel Straßen durch umgestürzte Bäume oder Häuser teilweise unpassierbar.

Nach einiger Zeit entschließt er, sich mit weiteren Überlebenden zusammenzutun und einen "Stamm" zu gründen. Das Leben funktioniert überraschend einfach weiter, Lebensmittel und sonstige Dinge des täglichen Bedarfs sind für viele Jahre im Überfluss vorhanden, man muß nur die entsprechenden Geschäfte aufsuchen. Unterbewusst treibt es Ish jedoch um, er ahnt, dass das kulturelle Niveau der verbliebenen Menschheit schnell wieder auf das in der Steinzeit zurückfallen wird, wenn man nichts tut. Daher beginnt er, die mittlerweile zahlreichen Kinder zu unterrichten und sich Gedanken zu machen, wie eine neue Gesellschaft aussehen müsste. Denn die Natur hat ihr Eigenleben, Erdbeben, Ungezieferplagen oder Brände gefährden immer wieder das Überleben.

Das Buch hat mir sehr gefallen, es beschreibt in einem der damaligen Zeit entsprechenden, unaufgeregten und pragmatischen Stil, wie sich die Dinge ohne den Menschen entwickeln, was noch funktioniert und was relativ schnell nicht mehr. Auch die immer wieder aufgegriffene Suche nach den Möglichkeiten, das hohe zivilisatorische Niveau zu halten und gleichzeitig die Vergeblichkeit dessen, wenn es nur ein einzelner aktiv vorantreibt, regt zum Nachdenken darüber an. Sehr gelungen finde ich den Anhang, in dem genau solche Katastrophen und der Vergangenheit und weitere theoretische Szenarien geschildert werden, Asteroideneinschläge, Seuchen wie die Spanische Grippe oder Atomschläge, jeweils mit Auswirkungen und geschätzten Verlusten an Menschenleben. Die nächste Katastrophe kommt bestimmt, so das Resümee, die Liste endet 2015 mit Ebola, von Corona hatte man zum Erscheinungsdatum der Neuauflage 2016 noch keine Vorahnung...

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Harald Jähner: Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen

Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 28. Juli 2024 in Literatur

Harald Jähner: Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen. Rohwolt, Berlin 2022. ISBN: 978-3-499-00880-1, 555 Seiten

Die 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren in vielerlei Hinsicht legendär, was für mich in den aktuellen 20er-Jahren ein Grund war, einen Blick darauf zu werfen. Vielleich kann man ja etwas lernen?

Der Autor bietet in seinem Werk einen sehr vielschichtigen Einblick in viele Bereiche des damaligen Lebens. Eingeleitet wird durch eine Darstellung der letzten Tage des ersten Weltkriegs, was durchaus ein wichtiger Aspekt für die weitere Entwicklung ist. Über die Hyper-Inflation geht es zu neuen Denkweisen, allen voran einigen Facetten des Bauhaus-Stils, aber auch der Emazipation der Frauen. Das Leben der Arbeiter und Angestellten wird beleuchtet, sowohl in beruflicher, wie auch in privater Hinsicht - man tanzt in dieser Zeit zu Charleston und Shimmy ab. Mit Leni Riefenstahl erfährt man von sich wandelndem Körperverständnis, irgendwann kommt es zum großen Börsencrash. Und parallel zu all dem geschehen Dinge in der Politok, die scheinbar unvermeidlich auf den nächsten großen Krieg zulaufen.

Hier habe ich nur einige der Kapitel angeschnitten, das Buch erstreckt sich wirklich über eine große Breite, der Schwerpunkt liegt jedoch ganz klar auf Deutschland. Ich fand es sehr infromativ und unterhaltsam, eine Reihe an gut gewählten Bildern unterstützt das Eintauchen in diese spannende Epoche. Besonders über das kulturelle Leben erfährt man viel und die für uns heute erschreckende Entwicklung hin zum Dritten Reich konnte ich gut nachvollziehen.

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Martha Wells: Übertragungsfehler

Geschrieben von Ralph Troppmann am Freitag, 26. Juli 2024 in Literatur

Martha Wells: Übertragungsfehler. Heyne, München 2024. ISBN: 978-3-453-32307-0, 190 Seiten

Super, ein weiterer Killerbot-Roman! Erfreut griff ich in meinem Lieblingsbuchladen zu, doch hier schon die erste Enttäuschung: der ist aber dünn...

Naja, ich konnte dann doch nicht widerstehen, die beiden Vorgänger-Romane gefielen mir sehr gut, die Geschichte um den freidrehenden Killerbot fand ich sehr erfrischend, die hatten aber auch in der Größenordnung um 500 Seiten. In diesem dritten Teil geht es um einen vermeintlichen Mordfall, in dem unser Killerbot zunächst eher beiläufig beginnt zu ermitteln. Auf der Station, auf der das passiert, ist er zunächst ziemlich eingeschränkt, darf keine anderen Systeme hacken und muss sich mit der lokalen Security arrangieren. Während der Ermittlungen kommt es zu einigen witzigen Interaktionen mit anderen maschinellen Wesen und auch die Gedanken des Bots sind erfrischend. Es kommt zu überraschenden Wendungen und am Ende wird der Fall natürlich aufgeklärt.

Insgesamt habe ich jedoch eine durchwachsene Meinung zum Buch. Die Geschichte ist sehr kurz, wäre eher für einen Sammelband mit Kurzgeschichten geeignet. Auch die Story ist zwar wieder neuartig, aber bedient sich doch auch einiger bekannter Schemen aus diversen Kriminalgeschichten. Von daher würde ich nur 3 von 5 Sternen vergeben und hoffe auf den nächsten Band (der aber auch nur 320 Seiten umfassen soll).

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