Solomonica de Winter: Das Gesetz der Natur
Geschrieben von Ralph Troppmann am Sonntag, 25. Dezember 2022 in Literatur
Solomonica de Winter: Das Gesetz der Natur. Diogenes, Zürich 2022. ISBN: 978-3-257-07218-1, 596 Seiten
Eine ungewöhnliche Geschichte in einem interessanten Setting: Gaia Marinos lebt mit zwei älteren Männern in der Wildnis Neuamerikas. Die Zivilisation ist durch eine Katastrophe zusammengebrochen, es haben sich mehrere Stämme gebildet, in denen sich die Überlebenden und deren Nachkommen zusammengefunden haben. Gaia ist eine Mutantin, was sich zu Beginn erst in körperlichen Abweichungen zeigt. Von den beiden Männern ist einer der Lehrer und einer der Jäger, sie lernt lesen und kämpfen. Lesen ist eine sehr seltene Fähigkeit, die in den Stämmen nur von extrem wenigen Auserwählten beherrscht wird und vor allem Das Gesetz der Natur behandelt. Darin ist zum Beispiel auch der Besitz und Gebrauch von Feuerwaffen verboten, aber auch Mutant zu sein.
Irgendwann stoßen Menschen aus den Stämmen auf die abgeschieden lebende Gruppe um Gaia und sie ist als Mutantin in Gefahr, kann sich jedoch vorerst retten, da sie lesen kann. Es beginnt eine abtenteuerliche Reise mit einer starken Entwicklung, Gaia bewegt sich immer auf einer Grenze ziwschen Gut und Böse und strebt doch danach, das Gute wiederzuentdecken. Ihre Mutation verhilft ihr zu einer besonderen Fähigkeit und großer Macht, mit der auch große Verantwortung einhergeht.
Die Erzählung ist in mehrere Epochen gegliedert und wird in ganz vielen, oft kurzen Kapiteln erzählt. Der Stil ist unkonventionell, aber gut zu lesen, wie ich finde. Die Handlung beschreibt de Winter einfühlsam und auch mitreissend. Dennoch bin ich mir noch nicht schlüssig, was ich insgesamt von dem Buch halten soll. Der Schluss hätte etwas mehr Ausarbeitung verdient, ansonsten gefällt mir der Schreibstil.
Ich empfehle vor dem Kauf ein paar Seiten zu lesen bzw. ein oder zwei Rezensionen zu lesen, damit es keine Enttäuschung wird. Es soll weitere Bände geben.